Aus der Überzeugung heraus, dass eine Transformation des deutschen Bildungssystems nur mit vereinten Kräften von Politik und Zivilgesellschaft angegangen werden kann, haben wir uns unter dem #NeustartBildungJetzt an der Erstellung des Konzepts für einen „Bildungsdialog für Deutschland“ beteiligt.
Das Papier legt konkrete Ideen für einen kontinuierlichen und integrativen Dialogprozess vor und knüpft unmittelbar an den Appell für einen Nationalen Bildungsgipfel aus dem März 2023 an. Es wurde von 94 Organisationen mitgezeichnet – darunter Bildungs-, Wohlfahrts-, Eltern- und Fachkräfteverbände, Gewerkschaften, Stiftungen und Bildungsinitiativen.
„Ausbildung und Berufsverbleib pädagogischer Fachkräfte“
Worum geht es in der Studie? Das Projekt „Weiterbildungsinitiative Frühpädagogische Fachkräfte“ (WiFF) am Deutschen Jugendinstitut erforscht mit einer bundesweiten Onlinebefragung die berufliche Entwicklung von angehenden Erzieherinnen und Erziehern an den Fachschulen für Sozialpädagogik.
Warum ist die Beteiligung Ihrer Schule wichtig? Vor dem Hintergrund des gestiegenen Bedarfs an qualifizierten Fachkräften in der Frühen Bildung und anderen Arbeitsfeldern der Kinder- und Jugendhilfe ist es von großer Bedeutung, systematisches Wissen über die Einmündung und den Verbleib junger Fachkräfte in den Beruf zu gewinnen. Repräsentative Ergebnisse sind nur dann möglich, wenn möglichst viele angehende Erzieherinnen und Erzieher den Fragebogen ausfüllen. Jede einzelne Schule kann daher einen entscheidenden Beitrag leisten.
Wie kann Ihre Schule teilnehmen? Zum Befragungsstart senden wir allen Schulen per Post & Email Studienmaterialien und den Befragungslink zu. Bitten Sie alle Schülerinnen und Schüler bzw. Studierende, die voraussichtlich im Jahr 2024 ihren Abschluss zur staatlich anerkannten Erzieherin / zum staatlich anerkannten Erzieher machen, den Onlinefragebogen auszufüllen.
Schwerpunkt der Jahrestagung war, „F³ = Fachkraftgewinnung – Fachkraftbindung Fachkraftsicherung“ – Sozialpädagogische Fachkräfte für heute und morgen.
Die Jahrestagung fand wie im letzten Jahr, in der Evangelischen Akademie in Frankfurt a.M. statt, diesmal hoch oben im Panoramasaal.
Frau Lammert (Vorstandssprecherin der BöfAEe.V) eröffnete die Tagung und begrüßte knapp 80 Teilnehmer*innen, die sich vor allem aus Lehrkräften der Fachschulen und Fachakademien aus unterschiedlichen Bundesländern sowie Vertreter*innen aus Wissenschaft und Praxis zusammensetzten.
Im Anschluss an beide Vorträge standen die Referentinnen für Fragen und Dikussionen zur Verfügung.
Nach einer Pause hatten alle Teilnehmenden die Möglichkeit, verschiedene Perspektiven von ehemaligen Fachschüler*innen, Träger- und Gewerkschaftsvertreter*innen sowie der Fachschulen selbst einzunehmen. Unter der Fragestellung „Welche Chancen und Herausforderungen haben unterschiedliche Akteure in Bezug auf“ F³ = Fachkräftegewinnung, Fachkräftebindung und Fachkräftesicherung hörten alle Teilnehmenden Statements.
Das Ergebnis waren spannende und vielfältige Einblicke.
Unterschiedliche Positionen bereicherten die Runde:
Benedikt Borker (Abteilungsleiter Fachschule Sozialpädagogik Alice-Salomon Schule Hannover)
Alessandro Novellino (Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft GEW)
Thorsten Kuschmann (Kita Frankfurt)
Lena Nachtigall (ehemalige Fachschülerin aus Hessen)
Sigrun Lennert (ehemalige Fachschüler in Teilzeit aus Niedersachsen
Gestärkt durch ein kleines Abendessen fand erstmals ein offener Austausch zu selbstgewählten Themen mit der Methode „Barcamp“ statt. Es bildeten sich verschiedene Gruppen, die sich über Themen vom Umgang mit psychischen Belastungen von Lehrkräften und Fachschüler*innen bis hin zur Bedeutung für die Bewertung von Fachschularbeiten durch den Einsatz von KI austauschten. Damit wurde dem Wunsch der Tagungsteilnehmenden der letzten Jahre entsprochen.
Der zweite Tag begann mit der Mitgliederversammlung, auf der die Rechenschaftsberichte des Vorstands und dessen Entlastung auf der Tagesordnung standen.
SusanneWirag (Referentin WiFF Transfer) stellte die aktuelle WiFF-Panelbefragung zur Ausbildung und zum Berufsverbleib von pädagogischen Fachkräften vor. Sie unterstrich die Bedeutung der Befragung. Es wurde deutlich, dass die Fachschulen aufgefordert sind, die Befragung aktiv zu unterstützen, damit wir alle von den Ergebnissen der Befragung profitieren können.
Es folgte der Vortrag von Jessica Riehl (Kita Frankfurt am Main). Sie gab Einblicke in ihre Arbeit und zeigte auf, wie eine gelungene Lernortkooperation in der PIA-Ausbildung aussehen kann. Außerdem stellte sie das Onboarding-Konzept der Kita Frankfurt und Möglichkeiten der Fachkräftebindung vor.
Im letzten Tagungspunkt fasste Patricia Lammert die Möglichkeiten und Grenzen von „F³ = Fachkräftegewinnung – Fachkräftebindung – Fachkräftesicherung“ aus Sicht der BöfAE zusammen und rundete damit die Tagung ab.
F3 = Fachkraftgewinnung – Fachkraftbindung – Fachkraftsicherung Sozialpädagogische Fachkräfte für heute und morgen
Liebe Kolleginnen und Kollegen der sozialpädagogischen Fachschulen und Fachakademien,
wir laden Sie zur Jahrestagung und zur Mitgliederversammlung 2023 ein.
Die Themen Fachkräftegewinnung, Fachkräftesicherung und Fachkraftbindung werden die zen- tralen Aufgaben der nächsten Jahre im Feld der Kinder- und Jugendhilfe bleiben. Seit Jahren werden vielfältige Anstrengungen unternommen, um der besonderen Herausforde- rung des Fachkräftemangels zu begegnen. Doch der Fachkräftebedarf in der Kinder- und Ju-
gendhilfe wird sich durch den Rechtsanspruch auf Ganztagesbetreuung für Schulkinder im Grundschulalter ab 2026 weiter erhöhen und damit auch der Druck bei den Fachschulen und Fachakademien, immer mehr Fachkräfte auszubilden, noch deutlicher zu spüren sein.
Regelmäßig gibt es Bestrebungen, die Ausbildung zum/zur Erzieher*in schneller und kürzer zu gestalten sowie immer neue Zielgruppen für den Quereinstieg zu gewinnen. Die Fachschulen und Fachakademien haben bundesweit in den letzten 15 Jahren ihre Ausbildungskapazitäten kontinuierlich ausgeweitet und die Ausbildungsformate den Bedarfen im Feld angepasst. Mit der Öffnung der Zugangswege für Quereinsteiger ermöglichen sie einer bisher weniger beachteten Gruppe eine qualitätsvolle, kompetenzorientierte Aus- und Weiterbildung. Allein über die Erhöhung der Ausbildungskapazität oder die Veränderung bestehender Ausbildungsformate wird der Fachkraftbedarf in der Kinder- und Jugendhilfe jedoch nicht gedeckt werden können. Zudem dürfen bei der Diskussion um den Fachkräftemangel die Qualitätsdimensionen in der Trias aus Erziehung, Bildung und Betreuung als Ausbildungsauftrag an die Fachschulen und den Kernaufgaben der Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe nicht in den Hintergrund geraten. Darüber hinaus wird in jüngeren Diskursen nicht mehr allein die Ausbildungsseite betrachtet, sondern auch die Einmündung in das Arbeitsfeld, sowie die dort vorzufindenden Berufsperspektiven. Onboardingkonzepte und die Ermöglichung von Fachkarrieren werden immer stärker in den Blick genommen.
Darum widmet sich diese Jahrestagung den grundsätzlichen Überlegungen zu den drei Diskussionssträngen Fachkraftgewinnung, Fachkraftsicherung und Fachkraftbindung aus unterschiedlichen Perspektiven und von unterschiedlichen Professionen.
Am ersten Tag informieren Expertinnen aus Wissenschaft und Forschung über mögliche Szenarien und Entwicklungen im Berufsbereich Erzieher*innen. Wie gelingt es den zentralen Steakholdern genug Fachkräfte auszubilden, wie münden diese ins Arbeitsfeld ein und wie bleiben Erzieher*innen lange im Beruf. Anschließend präsentieren Vertreter*innen aus Fachschulen und von Kinder- und Jugendhilfeträgern Praxisbeispiele auf Länderebene.
Am zweiten Tag stellen wir als Verband BöfAE dar, wie wir uns in diesen Diskursen einbringen, an welchen Prozessen wir bundesweit beteiligt sind und welchen Blick wir auf die Gesamtthematik haben. Dem Austausch der Tagungsteilnehmer*innen untereinander wird an dieser Stelle auch Raum gegeben.
Lassen Sie uns gemeinsam unterschiedliche Wege betrachten, die den „Erfolg im Feld= F3“ er- möglichen!
Die Mitgliederversammlung1 ist traditionsgemäß für den zweiten Tag morgens geplant. Hierzu laden wir alle Mitgliedsschulen zur Teilnahme ein1. Wir hoffen auf eine rege Beteiligung.
Mit freundlichen Grüßen Patricia Lammert Vorstandssprecher*in der BöfAE
1) Diese Einladung gilt gleichzeitig als Einladung der Mitglieder für die Mitgliederversammlung am 21.11.23; die Tagesordnung ist dem Tagungsprogramm zu entnehmen.